Ansgar, erst sechzehn, war im Wald oft allein. Sein größter Wunsch ist es Barde zu sein. Er sitzt in der Ulme, die ihm so vertraut, er spielt auf der Laute, die er selber gebaut. Als er zurückkehrt nach Thieben am Teich, bemerkt er den Rauch hinter'm Hügel sogleich. Er fängt an zu rennen, die Sorge ist groß. Was ist passiert, was ist hier los? Caela sanguis nenigra. Vater signifer mortem cantat. Audite vatium pericula. Vater signifer mortem cantat.

Die Ernte war mager, das Jahr war recht schlecht Und doch bestand der Graf kalt auf sein Recht. Man konnt ihm nicht zahlen, die Steuern zu hoch, Da nahm er die Söhne unter sein Joch. Am Baum hängen Leichen, der Anblick nicht schön. Ansgar ist froh Vater lebend zu seh'n. Sein Vater ist wütend, schlägt ihm ins Gesicht: „Hätten sie dich doch und Thiese nicht!“

Ref. Ansgar läuft fort, was soll er auch tun? Den Bruder befreien und nicht eher ruh'n! Er läuft viele Tage und Nächte hindurch, Bis er schließlich steht vor des Grafen Burg. Er kommt in die Feste, es fällt ihm nicht schwer, Er kommt grad’ gelegen zum Feste daher. Er galt dort als Barde, was er gerne sah, Doch laßt mich erzählen, was weiter geschah. Es wurde schnell Abend, die Stimmung war gut, Es gab feinen Wein und ein Schwein aus der Glut. Die Barden, sie standen zu Dutzenden an, Wollten an ihren Teil des Festmahls heran. Ansgar stand hinten, niemand lieh im das Ohr, Er faßte sich Mut und er drängte sich vor. Er stand vor der Runde mit stolzem Gesicht, Des Grafen Gedanken, die kannte er nicht. Er sang von der Dürre, der Sommersglut, Appelierte an des Grafen Edelmut. Er erbat seinen Bruder und die Freunde zurück, Dafür wünscht er dem Grafen viel Segen und Glück. Der Graf war entrüstet, das paßte ihm nicht: „Schafft diesen Lumpen sofort aus der Sicht! Doch soll er auch wissen, was ich von ihm hielt - Brecht ihm Finger und Arme, daß er nie mehr spielt! Er kam in den Kerker, er wollte nicht mehr. „Warum macht Gott uns das Leben so schwer?“ Doch dann kamen Freunde in höchster Not, Ein mutiger Barde entriß ihn dem Tod. Sie schienten die Knochen und fütterten ihn, Wartend auf die Zeit, da es gut war zu flieh'n. Ansgar entkam, er hatte Großes entdeckt, Den Plan seiner Rache im Verlies ausgeheckt. Ansgar kam wieder in dieser Nacht, Die zerbrochene Laute hat er mitgebracht. Der Himmel war schwarz wie geronnenes Blut, Ein letzter Gruß, der Sonne Abendrot. Er sang von Zorn, von Haß und Gewalt, Die Wachen überkam ein Grausen recht bald. Ansgar genoß sein schauriges Spiel, Noch mehr als vom Himmel das Feuer fiel.

Neuer Refrain: Der Himmel so schwarz wie geronnenes Blut, Nun Feuersänger sing ihn, den Tod! Drum hört ihr Leute, wer Barden bedroht, Der Feuersänger bringt ihm den Tod. Er blieb vor den Toren im Schatten steh'n. Man konnt ihn hören und doch nicht seh'n. Er griff in die Saiten mit zerschmetterter Hand, Ein eisiger Wind trug sein Lied über's Land. Auf die Burg fiel ein flammender Regen herab, Bereitet dem Grafen ein feuriges Grab. Panik brach aus, alles lief hin und her, Am Morgen gab's den Grafen und die Burg nicht mehr.