Im tiefsten Winter des Jahres 996 zogen die ersten fünf Mannen von Hornwall in den, ihnen unbekannten und von allen Boten und Reisenden, als düster und einsam bezeichneten, Norden des Reichces Larhgo. Argon von Hornwall, Reichsritter des König Derakall von Larhgo, wurde vom diesem gebeten in dieser abgelegenen Gegend, zusammen mit Qwen Darathlo, dem Ersten Reichsritter von Larhgo und Il-Koron, ebenfalls einer des gleichen Standes, einigen Gerüchten über Spannungen und kleineren Konflikten zwischen den Fürsten Skilta und Bolta nachzugehen. So reisten die Freien Angus und Marcian sowie die beiden Knechte Nimm und Tuan mit Argon.

Drei Tage nach dem Winterfeste erreichten alle Mannen und auch Persevone, Angus Cousine, eine Heilerin, die sich unter die ersten Bäume des Tilumendielwaldes duckende Schenke. Eilig errichtetet sie neben dem Lager von Qwen Darathlo ihr eigenes. Doch Eis und Schnee brach über das Land herein und so lag bald das Lager verweist und Quartier in den Räumen des Fürsten Bolta wurde bezogen.

Der Streit der beiden Fürsten Bolta und Skilta, welche, wie sich später herausstellen sollte vom gleicher Abstammung sind, bewegte sich um einen nicht gerade kleinen Teil des Tilumendielwaldes, mit eben der Schenke, einer Mine sowie viel Holz und Wild. Die Vorwürfe, welche wußte jeder der Beiden aufs schärfste zu formulieren, reichten von Ketzerei bis Mord. Für keine der Anschuldigungen jedoch konnte, in den zwei Gerichtsverhandlungen die unter Beteiligung der Mannen von Hornwall, abgehalten wurden, ein Beweise erbracht werden. So sollte dies nicht länger Teil der Schilderung sein.

Am Abend des zweiten Tages tauchten auf einmal mehrere Orks und anderes Gesindel im Wald nahe der Schenke und dann auch im Lager selbst auf. Mutig und entschlossen, jedoch ohne jede Ordnung oder Führung entging der Bund nur um knapp der Vernichtung. Keiner der Mannen konnte sich ohne Verletzung in die Schänke zurückziehen. Den Ausfall aus der Schenke schlecht vorbereitet und überheblich der eigenen Stärke, fanden sich bald alle verstreut über das ganze Feld und umzingelt von Orks. Nimm und Tuan kämpften noch Seite an Seite, doch der Rest war zerschlagen. Der Wink der Ehre und des Ruhm hatte alle mit güldnen Schein geblendet und sie gelockt zu weit in des Feindes Stand. Nur mühsam sammelten sich die Mannen, doch die Reihen waren schon gelichtet über das Maß. Nimm und Tuan tot geglaubt, Marcian versprengt und Angus und Argon sich dahin schleppend mit verwundetem Bein , dies war das Bild des ersten Kampfes. Auf dem Rückzug zur Schenke verstellten feige eine Übermacht von Orks Angus und Argon den Weg. Doch die neuen Schilde und der rettende Angriff des Qwen Darathlo mit dessen Knappen retteten den beiden Freien das Leben. Marcian wart gesehen kurze Zeit später, weiß im Antlitz und durchdringend alles, noch so fest es sei. Auch da sie sahen des Todes Blick und da sie sahen die Freiknappen am Boden, ergriff Trauer und Wut Angus und Argon. Doch heil sei allen Göttern, die gerecht und gut, Nimm und Tuan fanden nicht den Tod auf grausigem Feld. Schwer verwundet aber lebend trug man sie in die Schänke. Persevone und auch der Heiler andere versorgten die Wunden und mit den Lichte des neuen Tages vergingen auch der Nacht Wunden.

Nur Marcian der in den frühen Stunden ward gefunden auf der Treppe vor dem Schlafgemach lag in seines eingen Blut. Nicht ahnen können wir, welch grausig Schicksal im zuteil wurde, doch war der Wille zu leben in ihm noch nicht gebrochen. Doch nicht schnell sollten die Wunden aus dieser Nacht verheilen und mehr als nur Narben blieben zurück.

Tags darauf zogen alle, die sich versammelt um der Hornwaller Banner, zum dritten der Fürsten des Nordens, Jakan. Dort hieß es, daß seit einiger Zeit Orks aus den Dunklen Reichen die Grenzen und das Land unsicher machten. Jakan anzutreffen war ihnen jedoch nicht vergönnt. Er sei, so wurde es ihnen vom Verwalter Jakans geschildert, an der Grenze um die letzten der Eindringlinge zu zerschlagen. Auf dem Rückweg von Jakan, welcher führte vorbei an der Schutzzone der Elben, schlugen die Mannen einen anderen Weg ein und erkundeten das Gebiet weiträumig. Kaum hatten sie das Lager erreicht ereilte üble Kunde Marcian und er mußte ziehen heimwärts.

Des Abends sollte die zweite der Gerichtsverhandlungen sein, auch bei dieser stellten die Mannen von Hornwall den größten Teil der Wache und gerade Tuan, welcher weilte über den gesamten Verlauf der Verhandlung vor der Tür, wird die Ehre zu Teil, verhindert zu haben, daß Blut in der Tavena geflossen ist. Die Sitzung neigte sich dem Ende hin, Bolta und Skilta hatten sich bereits über die Aufteilung des Elfenlandes verständigt. Da standen auf einmal mehrere Zelte in Flammen und Scharen von Orks und Geistern, geschickt vom Fürsten Jakan griffen gar garstig das Lager an. Jakan, welcher persöhnlich dem Argriff führte hatte sich, nach eigenem Bekenntnis mit den Unholden der Dunklen Reiche verbündet, um zu entreißen den anderen Fürsten ihr Land. Lehrreich war die Nacht zuvor und in diesem Kampfe, der stattfand in Ordnung und Überblick schlugen gerade die Mannen von Hornwall, die stets standen in der ersten Reihen, die Heerscharen des Bösen immer wieder zurück. Lange tobte die Schlacht und keiner vermochte zu sagen wer am Ende siegreich sein würde. Immer wieder stürmten die Orks auf die Larhgoten ein. Gerade der Geist, welcher durch der Zauberer Macht geschwächt, mit einer geweihten Waffe geschlagen werden konnte brachte immer wieder die Reihe ins wanken. Hartnäckig und furchtlos setzte Argon dem Unhold immer nach, ihn zum Fehler zu Zwingen der sein Ende besiegeln sollte. Doch schlau und mächtig schwang jener Waffen und warf Zauber und viele Recken erschlug er bevor Argon sein werk gelang. Er durchbrach die Larhgotische Reihe, ein Fehler, seinen letzten und dies wußte er. Zwei Krieger besaßen geweihte Waffen und beide, Argon und ein Priester drängten ihn bei Seite und erschlugen ihn. Auch die Orks hatten sich im ewigen Ansturm verzettelt und so gelang es mit einem Vorstoß ihre Kräfte zu spalten und sie zu vernichten.

Doch nun, da die Orks erschlagen im Schnee lagen und auch die Mannen von Hornwall nach Verletzten suchten fand man Qwen Darathlo tot auf dem nun roten Feld. Scheiterhaufen wurden errichtet und alle Gefallenen Qwen Darathlo, Ritter Eirik und zwei Wachen wurden den Flammen übergeben.

Die Mannen von Hornwall teilten sich, einige zogen zurück nach Hornwall und andere begleiteten Fürst Bolta und den Priester des Fürsten Skilta, welche vorsprechen sollten zum Thing, zum Fest der Jahreswende an König Derakalls Hof.

Noch zu sagen ist, daß Persevone fand den Mann fürs Leben und heiratete Ritter Treuloss von Bremaak, doch will sie auch in Zukunft die Wege des Bundes der Freien Mannen von Hornwall begleiten.

So hat es sich zugetragen im Winter des Jahres 996, dem zweiten Jahr der Regierung des Königs Derakall zu Larhgo.

Argon Ranvik von Hornwall Erster Reichsritter von Larhgo, Hersir der Mannen von Hornwall