Flandern in Not

Der Tod reit´ auf einem kohlschwarzen Rappen,
er hat ein undurchsichtigen Knappen.
Wenn Landsknecht in das Feld marschieren,
läßt er sein Roß daneben galoppieren.

Flandern in Not! In Flandern reitet der Tod
In Flandern reitet der Tod

Der Tod reit´ auf einem lichten Schimmel,
schön wie ein Cherubim am Himmel;
wenn Mädchen ihren Reigen schreiten,
will er mit ihnen im Tanze gleiten.

Flandern in Not! In Flandern reitet der Tod
In Flandern reitet der Tod

Der Tod kann auch die Trommel rühren,
man kann den Wirbel im Herzen spüren!
Er trommelt hell, er trommelt laut,
er schlägt auf eine Totenhaut.

Flandern in Not! In Flandern reitet der Tod
In Flandern reitet der Tod

Als er den ersten Wirbel geschlagen,
da hat´s das Blut vom Herzen getragen.
Als er den zweiten Wirbel schlug,
den Landsknecht er zu grabe trug.

Flandern in Not! In Flandern reitet der Tod
In Flandern reitet der Tod

Der dritte Wirbel ist so lang gegangen,
bis der Landsknecht von Gott den Segen empfangen.
Der dritte Wirbel ist leis´ und lind,
als wiegt eine Mutter im Schlaf ihr Kind.

Flandern in Not! In Flandern reitet der Tod
In Flandern reitet der Tod

Der Tod kann Knappen und Schimmel reiten,
der Tod kann lächelnd im Tanze schreiten.
Er trommelt laut, er trommelt fein:
gestorben, gestorben, gestorben muß sein!

Flandern in Not! In Flandern reitet der Tod
In Flandern reitet der Tod