15.09. - 23.09.2002 Freilichtmuseum Ukranenland II

Ukranenland zum 2ten Mal…

Sonntag 15.09.02

Hektisches Treiben, haben wir auch alles, nichts vergessen? Hm gleich schon 24 Uhr, bald geht es los! Erstaunlicherweise ist Tobias pünktlich welch ein Wunder! Auf zum Treffen mit den anderen und dann los zu einer schönen 630 km langen Nachtfahrt…

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Montag 16.09.02

8 Uhr morgens sind wir da! Die Fahrt haben wir gut überstanden, wenn man von der Müdigkeit mal absieht! Rein ins Haus und natürlich sind wir zu früh, das Ukranenland öffnet ja erst um 10 Uhr! Wolfgang taucht erst gegen 9 Uhr da auf! Also erst mal runter zum Dorf und schauen was sich verändert hat! Ein Teil der Palisade steht schon, wird garantiert beeindruckend! Hm ansonsten scheint sich nicht wirklich was verändert zu haben außer das sich dort jetzt 4 Ziegen tummeln, na mal zum Hafen… Wow, alle 3 Schiffe liegen da im Hafen, was für ein traumhafter Anblick auch wenn die „Agnes“ ein Nachbau aus dem 14 Jahrhundert ist! Echt schön! Wieder zurück sehen wir sofort einige bekannte Gesichter die uns aber allesamt nicht mehr erkennen, na bald werden sie uns aber kennen! Hm, wo Wolfgang nur bleibt schon halb zehn, mal nachfragen!

Aha gestern war ne Feier, Wolfgang kommt wohl erst gegen Mittag und Annette (Chefin vom Dorf) hat sich krank gemeldet (wegen der Feier?!), das hört sich ja nicht gerade toll an! Man fragt sich so durch und wir stellen fest das keiner ne Ahnung hat das wir ab heute da bleiben wollen, nur ratlose Gesichter, nerv, na das fängt ja schon gut! Weiter warten heißt die Devise und auf einmal steht Wolfgang da, zwar auch unwissend aber wir können zum Dorf! Dort werden uns erst mal 2 Hütten zu gewiesen wo wir uns breit machen können! Jetzt erst mal ausruhen! Nachdem wir uns eingerichtet haben lümmeln wir uns müde im Dorf herum. Träge wie wir, sind genießen wir erst mal nur die Atmosphäre und das gute Wetter! Nach ein paar Stunden nützt alles nix mehr, erst mal hinlegen und pennen ob nun Touristen oder nicht da sind! Am Abend (Tobias war doch noch fleißig und hat einen Filzball gemacht) stellten wir fest das das Dorf schlagartig leer wurde, es gehörte uns ganz allein, himmlisch, was für eine Ruhe! Die einzigen die wir noch sahen waren an der anderen Uferseite, Bundeswehrsoldaten die gerade in der Übung steckten die Armen Jungs. Nachdem wir noch ein wenig am Feuer gesessen haben geht es erst mal ins Bett! Gute Nacht!

Dienstag 17.09.02

Um 8 Uhr sind die ersten Arbeiter da, Rasenmäher werden angeschmissen verstummen aber bald wieder! Gegen 9 Uhr erheben wir uns dann gemächlich aus unseren Betten, bringen den nicht authentischen Kram in die Wagen und machen uns auf zur Herberge! Erst mal Duschen und dann noch einkaufen! Nebenbei haben wir das entstehende Hochmittelalter Dorf angeschaut, sind schon interessant aus obwohl es noch ein wenig was dauern dürfte bis es fertig ist! Konnten direkt zuschauen wir sie Holzbohlen in die Erde rammen alles per Seilzug und Muskelkraft!
Dann zurück, Einkäufe im Auto lassen und hinein ins Dorf! Jeannie und Kai dichten ihre Hütte erst mal ab und wir kriegen die Aufgabe einige Bohlen am Hafen wieder zu befestigen! Na erst mal ran an die Arbeit! Handbohrer geschnappt und los…

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Na die Kiefer war ja noch einfach aber die Eiche zu durchbohren war ganz schön anstrengend! Für 4 Bohlen und damit so 10 Löcher bohren haben wir mal locker 3-4 Std. gebraucht (ja wir haben es ruhig angehen lassen aber die Arbeit zog sich echt hin)! Kai wurde zwischendurch zum Löffel schnitzen geschickt! Löffelrohlinge vorbereiten und prompt war die Blas da! Tobias durfte dann eine Klasse begleiten auf ihrer Schiffstour auf der Svarog (dem kleinsten Schiff, Nachbau aus dem 9. Jahrhundert)! Und eh wir uns versahen war der Abend nah und das Dorf gehörte wieder uns! Erst mal was Essen, Kai und Tobias packte das Anglerfieber und Dirk gab sich alle Mühe beim Holz hacken! So gegen 20 Uhr dann tauchte der Schiffsbauer auf! Dirk (so heißt der Herr) erzählte ein wenig über die Schiffe und bot uns für die nächsten Tage doch glatt ne abendliche Bootsfahrt an! Wir waren natürlich Feuer und Flamme!
Aber erst mal wieder früh ins Bett…

Mittwoch 18.09.02

Morgens mal wieder ab 8 Uhr ein wenig Lärm, den wir dann auch mal ignorierten! Zuerst mal zur Herberge waschen fahren! Frühstück einkaufen und zurück! Kai und Jeannie machten sich daran aus frischer Birke 2 Essschalen zu bauen! Ganz schöne Plackerei das Holz auseinander zu kriegen (und schon plagte Dirk eine Blase)! Dirk hatte sich entschlossen, Schuhlos wie er war erst mal ein paar Schuhe zu machen, allerdings war nicht genug Leder da, so musste er sich welche filzen! Zwischendurch haben wir auf der Svarog ein wenig mitgeholfen rudern, beim ersten Mal zusammen mit einer Schulklasse hat es mich dann auch gleich von der Bank gehauen! Die 2. Tour verlief da schon besser, da haben wir ein paar Rentner gerudert! Man hilft ja gerne! Nachdem wir dann gegessen hatten und mit nix mehr rechneten außer ein frühes zu Bett gehen tauchte der Käptn wieder auf zusammen mit einem alten Freund und fragt ob wir auf eine nächtlich Bootfahrt Lust hätten! Und wie sollte es anders sein, wir hinein in die Agnes und losgeht´s die Uecker hinauf und das bei fast vollem Mond, einfach herrlich! Sogleich fragte uns Dirk (Käptn) ob wir morgen auch wollen.

Unsere Antwort sollte klar sein!

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Donnerstag 19.09.02

Nach der allmorgendlichen Prozedur, begaben sich Jeannie wieder an ihre Schüssel, Kai gab die Arbeit an der Schüssel bald auf und angelte lieber mit Tobias und Dirk war weiter am filzen! Zuvor hatte Tobias noch seine Franziska fertig gestellt, die flog auch echt gut allerdings hat der Stiel nicht wirklich lange durchgehalten! Und ich versuchte mich ein wenig an Kai´s Schüssel… Während der Tag so verstrich, tauchte dann kurz nach Feierabend der Käptn auf! Bewaffnet mit einem Bierkasten für seine Mannschaft (unser einer) und los sollte die Fahrt gehen, schnell noch Essen und Met eingepackt und ab dafür! Wir legten uns kräftig in die Riemen der Agnes und nach 4-5 km fuhren wir erst mal direkt aufs Ufer und machten Rast! Erst mal was Essen und Trinken! Nach einer halben Stunde ging es dann weiter den Fluss rauf! Bis wir dann nach einer weiteren Stunde wieder umkehrten, jetzt ließen wir uns natürlich treiben! Dirk erzählte eine Menge über die Schiffe, ihre Fahrten und Erlebnisse! Und während wir über diesen stillen Fluss hintrieben hörten wir so manche tierischen Geräusche die man bei uns so schnell nicht hören kann! Und das ganze bei fast vollen Mond! Was für eine Stimmung, dazu noch Alkohol und schon sangen wir das eine oder andere Lied!

Nach gut 5 Stunden waren wir zurück und zumindest Dirk und Tobias testeten den Pinkeleimer an Bord! Angeheitert wie wir waren tranken und aßen wir noch was und dann ab ins Bett….

Freitag 20.09.02

Nach der allmorgendlichen Prozedur gab es erst mal eine schlechte Nachricht, die Herberge ist am Wochenende geschlossen, sprich kein Duschen! Na ja muß die Katzenwäsche wohl reichen! Zurück im Dorf machte sich Jeannie wieder fleißig an ihre Schüssel ran, die sollte nämlich heute fertig werden! Dirk hoffte immer noch bald Schuhe zu haben! Und Kai und Tobias wollten mit dem Angeln nicht aufgeben!Erstaunlicher Weise zogen die beiden dann tatsächlich einen Brocken von gut 40 cm raus den sie dann voller Freude erst mal brieten! Jeannie schaffte tatsächlich, mit Hilfe einiger Herrn, ihre Schüssel an diesem Tage zu vollenden! Und Kai versuchte sich an einem Sax für Tobias na ob das was wird? Jetzt wurde das Dorf auch voller, da die ersten Gäste eintrafen die über Nacht blieben! Allesamt Wikinger, was ja passend war!

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Am Abend dann kam der Käptn und wir machten uns auf dem Weg zum Pub, natürlich mit der Agnes! Erst mal direkt vor dem Pub ans Ufer fahren und was trinken gehen! Und nach ein paar Bier und Cider zurück zum Ukranenland und das ganze gegen die Strömung!
Angeheitert ging es dann ins Bett…

Samstag 21.09.02

Tja dank geschlossener Herberge blieb von dem morgendlichen Alltag nur noch das Frühstück holen! Natürlich hatte unser Stammbäcker diesmal nichts also erst mal einen anderen suchen! Einige Lebensmittel fürs Wochenende kaufen und wieder zurück ins Dorf! Das Wetter wurde doch tatsächlich ein wenig ungemütlich klärte aber zum Abend wieder auf! Jeannie schnitzte sich noch flott einen Löffel, Dirk werkelte nebenbei immer noch an seinen Schuhen! Kai und Tobias vollendeten den Sax und nebenbei wurde noch eine Fibel für Jeannie fertig! Ich bemühte mich ohne Säge und elektrischem Bohrer das Schild von Kai fertigzustellen! Ging eigentlich recht gut nur das Holz war leider zu weich! Gegen 17 Uhr tauchte dann natürlich wieder der Käptn auf und erst mal auf´s große Schiff! Und die Uecker rauf rudern, war gar nicht so leicht wie bei der Agnes und irgendwie wollten wir auch nicht so ganz rudern, vor allem Kai drückte sich! Na zumindest versorgte er uns mit dem nötigsten, Sir Miles! Nachdem wir an der Brücke gewendet haben, wegen Mast und so, machten wir erst mal Feuer, jawohl direkt auf dem Schiff und anschließend noch grillen! Wieder im Ukranenland grillten wir erst mal zuende! Na nur unser Tobias nicht der sah ein paar Mädels und war ab da nicht mehr zu gebrauchen! Und dann machten wir uns auf zum Pub, allerdings schwächelte da jetzt auch unser Dirk, und so machten Kai, Jeannie und ich mit 5 Ukranen auf und stürmten mal wieder den Pub! Ich kann Euch sagen die Rückfahrt war echt nicht angenehm! Nur Jeannie und ich noch nüchtern und die anderen gut angeheitert! Was für ein unkoordinierter Haufen!

Wieder zurück stellten wir fest das Tobias und Dirk ja noch wach sind, na das lag wohl an den Mädels! Ups 3 Uhr schon, Zeit fürs Bett….

Sonntag 22.09.02

Erst mal verpennen wie sollt es auch anders sein! Dirk´s Handy hat aus irgendeinen Grund nicht geklingelt! Jetzt aber beeilen! Gleich kommen die ersten Besucher! Erst mal zum Wachwerden nach oben zum Eingang, Kaffee trinken und was Essen! Das Wetter wurde jetzt richtig mies, ein kalter Wind blies und über uns fast nur graue Wolken, echt ungemütlich! Na zumindest war im Dorf ein bisschen was los, reichlich Musik, ne Menge Leute und Bogenschießen! Uff ein 70 Pfund Bogen ist ja nicht gerade angenehm! Gegen 17 Uhr verabschiedeten sich dann Kai und Jeannie, da Jeannie am nächsten Tag arbeiten war mussten sie eher weg! Um halb sechs war das Dorf dann leer außer uns und 2 weiteren Wikingern! Allerdings war es jetzt draußen richtig ungemütlich, also erst mal Feuer an und dann grillen! Gegen kurz nach zehn ging es dann ins Bett…

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Montag 23.09.02

Nachdem wir unser Auto vollgeladen hatten, uns von den Ziegen mit einem halben Baguette verabschiedet hatten machten wir uns an die große Verabschiedungsrunde! Das Wetter teilte uns mit das wir abhauen sollten! Echt unangenehm! Tja dann ab ins Auto und Richtung heimwärts der Sonne entgegen! Bis zum nächsten Jahr Ukranenland!