Hoch im Norden

Frühling dringt in den Norden.
Berg und Tal sind ein Blütenmeer geworden.
Letztes Eis treibt auf dem Fluß.
Vogelwerben bieten dar
die Geburt wie jedes Jahr.
Elche steh´n
im hellem Grün
im Frühling hoch im Norden.

Sommer erfüllt den Norden.
Mücken sind zur Plage nun geworden.
In den Höhen kreist der Greif.
Lachse zieh´n zum Laichen rauf,
bis ans Ziel und sterben d´rauf.
Lichter Tag
nicht enden mag
im Sommer hoch im Norden.

Herbstzeit durchjagt den Norden.
Erste Nächte sind frostig kalt geworden,
Stürme zerr´n an gelbem Laub.
Reife Früchte prahlen bunt,
Bären schwelgen sich d´ran rund.
Gegen Süden
die Rauhgans fliegt
zur Herbstzeit hoch im Norden.

Winter beherrscht den Norden.
Alle Wasser sind zu Kristall geworden.
Wölfe heulen fern im Tal.
Lange Zeit Schneekönig Mond
über´m Land alleine thront.
Wie ein Spuk
der Nordlichtflut
im Winter hoch im Norden.

Worte und Weise: mayer 1980 Canada (copyright Jürgen Sesselmann)
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