Thule

Der Abend naht und die Herbstluft weht,
Reifkälte spinnt um die Tannen,
ob Kreuz und Buch und Mönchsgebet,
wir müssen alle von dannen.

Die Heimat wird dämmernd und dunkel und alt,
trüb rinnen die heiligen Quellen.
Du Götterumschwebter du grünender Wald,
schon blitzt die Axt dich zu fällen.

Und wir ziehen stumm ein geschlagenes Herr,
erloschen sind unsre Sterne.
Oh Island Du eisiger Fels im Meer,
steig auf in nächtiger Ferne.

Steig auf und empfang unser reisig Geschlecht!
Auf geschnäbelten Schiffen wir kommen,
die alten Götter das alte Recht,
die alten Nordmänner geschwommen.

Wo der Feuerberg loht, Glutasche fällt,
sturmwogen die Ufer umschäumen.
Auf dir du trotziges Ende der Welt,
die Winternacht wollen wir verträumen.