Dies ist die Zeitung der Stunden da Hornwall, dieser bis Dato unscheinbare, ja gefährliche Landstrich zwischen dem Fluss Pelagier und dem Meer, bedeckt vom tiefen dunklen Wäldern mit unheimlichen Schluchten und gespenstischem Tann sich erhob aus der Dunkelheit der Zeit und seinen Platz an der Tafel des Guten zurückgewann.

Ein junger Recke aus edlem Hause zog gen Larhgo hin, um in diesem neu erwachsenem Reiche seinen Traum sich zu erfüllen. Hoch und stolz zu Ross, wollte jener, mit des Ritterschlags Würde beladen heimkehren und führen Hornwall aus der dunklen Zeit. Ranvik, war der Name des Recken in Hornwall, welcher auszog nach Larhgo nur mit Rock und seiner Sippe heiligen Axt. Freundlich aufgenommen bei des Reiches Ersten Ritter, Qwen Darathlo ward Ranvik sogleich dessen Knappe. Alsbald bemerkte Ranvik das in Larhgo alle Namen mit gänzlich anderem Klang führten und auch sein Herr ermutigte ihn, sich larhgotisch zu nennen, so ward Ranvik fortan gerufen Argon, richtiger Knappe Argon.

Nicht lange war Argon im Dienste des Ersten Reichsritters Qwen Darthlo, als Kunde von Turnier um den Viersteinwald die Burg erreichte. König Derakall von Larhgo rief alle kampfstarken Recken seines Reiches zu diesem Wettstreite hin, welcher ausgerichtet von den Grafen in Hochwalden ward und auf dies Weise für Jahr und Tag das Hoheitsrecht über den Wald von Vierstein an den Sieger des Turniers vergaben, so wie es von jeher Sitte war.

Dieser warme und Sonnige Tag im Ernting des ersten Jahres des Derakall ward für Argon unvergessen und oft und gern kündete er später von jenem, auch war dieser Tag es an dem Argon ein für alle mal Hornwalls Weges Geschick zum Guten wandte. Just an diesem Tage begegnete Argon dem hohen König der Larhgoten und grüßte ihn mit Ehrerbieten und jener schenkte Achtung ihm zurück und da der Ritter so wenige in Larhgo waren sollte auch Argon am Turniere Teilnehmen, neben seinem Herren und den anderen Kämpen Larhgos und den anderen Reichen. Und nun Zeigte sich wie gut es war, was seine Sippe und der Reichsritter ihn gelehrt. Im Zweikampf stritt er wieder riesengroßen, garstigen Recken mit langen Kettenkeulen so groß und schwer das Argon diese nicht einmal heben konnte, gegen erfahrene Krieger mit Schild und Schwert, doch Argon war siegreich ein jeder der zu ihm hintrat in die Schranken ward geschlagen und so waren da zum Schluß nur noch drei Recken die keinen Kampf verloren, der Reichsritter Qwen Darathlo, eine Kämpe aus Hochwalden und Knappe Argon. Im Endkampfe sollten alle Drei, Jeder gegen Jeden antreten im ersten Durchgang errang jeder der Kämpen einen Sieg und eine Niederlage. Doch dann sollten sie alle zugleich in die Schranken, doch da Qwen Darathlo und Argon zusammen gestritten hätten, gebot ihnen die Ehre den Siegeskranz zu teilen, aufdass jeder ein Drittel erhalte. Denn es war ein Turnier in Freundschaft und kein Krieg.

Es ist noch zu berichten das Derakall den Viersteinwald, welcher am Rande seines Reiches liegt auf keinen Fall als Lehn erringen wollte, da dieses nur mit Arbeit verbunden und der Gewinn für das Reich gar klein wohl ist, auch gäbe es in Larhgo wichtigere Dinge als nun noch einen neuen Landstrich zu verwalten. Jedoch sollten die Larhgoten auf gar keinen Fall Letzter werden, ein knapper zweiter Rang ward Derakall am liebsten, denn Larhgos neuerstandene Stärke sollte auf diesem Turnier gezeigt werden.

Und so kam es, dass nach eindringlicher Rede des Königs die Recken Larhgos all, sich jeder vorgenommen für seinen König einen Siegerkranz zu erringen und Qwen Darathlo schickte Argon alles zu geben was er könne und dieser tat so. Nach dem Zweikampf wo Argon 1/3 des Sieges errang, warf er den Baumstamm am weitesten, er sollte ihn als erstes werfen doch ging kein andere Wurf weiter als der seine. Auch mit dem Bogen, der Jagdwaffe der Hornwaller gebührte Argon der Sieg nachdem er im Stechen den Reichsminister bezwungen hat. Gleichauf lagen beide Schützen bis zum letzten Schuss und Argon wollt dem Hohen Herrn den vortritt lassen und schoss den Pfeil in den äußersten Ring doch Mojus, der Minister verfehlte das Ziel gänzlich. Und auch beim Lanzenstechen errang Argon den Sieg, immer kämpfe er sich ins Finale um dann durch der Götter Fügung den Sieg zu erlangen, sodass Larhgo bis auf Einen und ein Drittel alle Siegeskränze in den Händen hielt. Qwen Darathlo welcher noch die Jagt und das ritterliche Wettsaufen gewann, beidem ihm auch keiner das Wasser reichen konnte, errang 2 1/3 Siegeskränze und Argon ehrte Larhgo mit 3 1/3 Kränzen und ward somit auch der Sieger des Turniers. Viel Lob er erfing aus allen Reichen und von allen Kämpen welche stritten miteinander auf diesem Turnier und da ein Ritter nicht von einem Knappen geschlagen werden darf und da Argon sich über das Maß als würdig erwiesen hat, denn auch die höfischen Regeln und die Minne beherrschte er wohl, ward Argon noch am Abend beim Feste mit dem Kuss des Reichsamuletts, dem Schwertschlag und der letzten unerwiderten Ohrfeige zum Reichsritter Larhgos geschlagen.

Doch dies ist nicht das Ende seines Weges ? nein ? der Anfang ist es erst und auch der Anfang des Weges von Hornwall denn bald schon scharten Recken sich um Argon welche Hornwall und Larhgo zu neuem Ruhm gereichen. Doch das ist eine andere Geschichte.